Viez (siehe auch unter Wikipedia: Viez oder Apfelwein)

Apfelwein, auch Apfelmost, Viez, Saurer Most, Cider oder Cidre ist ein Fruchtwein, welcher meist aus einer Mischung verschiedener, möglichst säurehaltiger alter Apfelsorten gekeltert und vergoren wird.

Üblicherweise hat er einen Alkoholgehalt von mindestens 5,5 bis 7 Prozent und einen herben, sauren Geschmack.

An der Mosel, in der Eifel, im Hunsrück, an der Saar und in Luxemburg trägt er den Namen „Viez“, welcher wahrscheinlich aus römischer Zeit (lat. Vice = der zweite oder stellvertretende Wein, Vice – vinum = Weinersatz) stammt und andeutet, dass Apfelwein als Ersatz für den echten Wein getrunken wurde. Bewiesen ist diese Wortherkunft jedoch nicht. Im Oberdeutschen ist die übliche Bezeichnung Most.


I
n Eifel, Hunsrück, Moseltal, am unteren Saarverlauf und Trier ist das Trinkgefäß „Viezporz“ (meist 0,4 l, inzwischen auch als 0,2 l oder Miniatur für Schnaps (4 cl) erhältlich) zu Hause, der aus weißem Porzellan oder Steingut besteht, woher auch der Name „Porz“ abgeleitet ist (gesprochen: „Poarz“ oder „Peerzi“ = moselfränkisch). Beliebt ist hier auch der frischgepresste so genannte „süße Viez“. In früheren Zeiten bewahrte man den Viez in größeren Steingut- oder Glasgefäßen auf (Viezkrug), ähnlich dem „Bembel“ im Frankfurter Raum. Er ist besonders erfrischend, wenn der Gärungsprozess bereits eingesetzt hat (prickelt auf der Zunge). Damals hatte der Viez wegen seines niedrigen Preises und Ermangelung anderer alkoholischer Getränke sowie der Einfachheit der Herstellung und der Haltbarkeit einen – vornehmlich bei der ärmeren Bevölkerung – sehr hohen Stellenwert. So saß man im Winter um den damals üblicherweise in der Mitte des Gastraumes aufgestellten großen Ofen herum auf dem der Viez aufgewärmt wurde, spielte Karten und erzählte sich dabei Neuigkeiten und Geschichten. Der Viez durfte zu jener Zeit bei keiner Feier fehlen und er wurde auch sehr gerne beim Wandern wie auch bei der Feldarbeit als Teil des Proviants verwendet. Biertrinker galten damals als Angeber. Da die Nachfrage in Gastronomiebetrieben nach Viez in den letzten Jahren nach einer etwa zwei Jahrzehnte dauernden Flaute wieder sehr stark gestiegen war, ging man (etwa seit 1990) in vielen Gaststätten dazu über, den Viez wie Bier über die Zapfanlage mittels Kohlensäure auszuschenken, was den Viez noch frischer und prickelnder schmecken lässt. Hierzu sollte jedoch gesagt sein, dass man den Apfelwein auf Dauer nicht mit einem gewöhnlichen Bierzapfhahn zapfen sollte. Der Apfelwein ist so aggressiv, dass er den Edelstahl-Bierhahn zerfrisst, weshalb man sich mit der Variante aus Plastik begnügen muss.
Als altes Hausmittel gegen Erkältungen oder auch als wärmendes Getränk in der kalten Jahreszeit ist der heiße Apfelwein beliebt, wobei der Apfelwein erhitzt (nicht gekocht!) und mit Zimtstange und /oder evtl. Gewürznelken und Zitronenscheibe serviert wird. Bei dieser Variante ist die Beigabe von Zucker ausnahmsweise nicht tabu. Für „heißen Apfelwein“ benötigt man an Zutaten: 1 Liter Apfelwein, 125 Milliliter Wasser, 60 Gramm Zucker, eine Viertel Stange Zimt, drei Gewürznelken und zwei Scheiben einer unbehandelten Zitrone. Zucker, Zimt und Gewürznelken werden mit dem Wasser aufgekocht, und dann lässt man dieses Gemisch 30 Minuten ziehen. Danach werden die Gewürze aus dem Topf genommen. Anschließend wird der Sud mit dem Apfelwein vermischt und vorsichtig bis kurz vor den Siedepunkt erhitzt. 
 Es ist auch möglich, Weincreme statt mit Wein alternativ mit Viez zuzubereiten, womit es sich also eigentlich um Viezcreme handelt. 


(Gleicher Text und Bild in Wikipedia unter anderem: M.Bales (Mabaneos)) siehe auch Wikipedia... 

 

"Aäpel von Hand geroof, von Hand gemöll, von Hand gedreckt, on dann mat der Porz enner die Kelter gebeckt". (Spruch zum Morscheider Viezfest) Das so viel heißt wie: Apfel von Hand gelesen, von Hand gemahlen und von Hand gekeltert, anschließend den Steinkrug direkt am Kelter mit leckerem Apfelmost gefüllt. Hier kann man sehen, wie vor Jahrzehnten Viez hergestellt wurde.

 

Vortrag über die Erhaltung der Viezporz (Quelle: Haag, Freilichtmuseum Konz) Video

Film zum Viez im SWR-Fernsehen

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