Vorwort

Ich finde, dass der Dialekt, von wo immer er kommt oder wo immer er gesprochen wird, ein großes Verbundenheitsgefühl auslöst. Der eigene Dialekt vermittelt ein Gefühl von Heimat, ja Geborgenheit, wo das "Sie" nicht lange Bestand hat und schnell ein freundschaftliches und auch manchmal ein familiäres Verhalten nach sich zieht. Ich fände es gut, das Platt in den Schulen mehr zu berücksichtigen, da man sich seiner sprachlichen Wurzeln nicht zu schämen braucht. Es ist nun mal eine Sprache für sich, vielfältig und ortsgebunden. Was wäre ein echter Trierer, Mainzer, Kölner, Münchner, Berliner und anderswo ohne sein Platt. Dialekt zeugt auch nicht, wie mancherorts früher auch gern von möchtegern Gebildeten in die Welt gesetzt, von mangelnder Bildung. Also, warum sollte man nicht stolz darauf sein? Man könnte soviel mehr über das "Platt" schreiben aber das würde sicherlich den Rahmen sprengen...

Fazit: Schwäätzt wie eich de Schnowel gewöß aäss!

Die Dialekte haben manchmal eine derbe Ausdrucksweise (Umgangssprache), die aber selten so gemeint ist. Einzelne Worte, Satzbildungen, Betonungen und Wortbedeutungen können von Dorf zu Dorf variieren, wobei in der Stadt Trier -je nach Stadtteil- wieder einige Varianten mehr zu finden sind. Deshalb kann man auch keine einheitliche Ausdrucks- und Schreibweise erstreben (man müsste für jeden Ort ein eigenes Wörterbuch ausarbeiten). In Lorscheid beispielsweise herrscht eine größere Abweichung der Sprache von den Nachbarorten Herl und Farschweiler. Sie ähnelt mehr dem moselanischen Moselfränkisch (Beuren (Hochwald), Mehring, Longuich). In Osburg bestehen sogar 4 etwas unterschiedliche Ausdrucksweisen und Wortbetonungen (Unterdorf, Oberdorf, Bautel bzw. Kirschbäumchen). In Waldrach Kasel und Mertesdorf herrschen ebenfalls Unterschiede. Die Waldracher betonen die Vokale etwas ausgiebiger, wobei Riveris, Morscheid und Bonerath die Sprache etwas härter aussprechen. Übrigens das Wort LIEBE als Dialekt konnte ich in unsrerem Platt nicht finden!? Auch sind etliche französische und jüdische Einflüsse in den Dialekt eingeflossen durch die Nähe zu Frankreich und mehrmaliger Besatzung und Landwechsel im Laufe der Geschichte durch die Deutsch-französischen Kriege. Auch lebten viele jüdische Bürger in unserer Gegend. Zudem war Jiddisch und/oder Jenisch Metzger- und Handelssprache hauptsächlich beim Viehhandel. Ich habe hier auch Sprüche eingebracht, die nicht so ganz jugendfrei scheinen, die aber zum fast täglichen Sprachgebrauch gehören und mehr als Aufmunterung und Spaß gedacht sind. Ich wäre froh darüber, wenn mir die/der eine oder andere Sprüche, Wörter zum hiesigen moselfränkisch vorschlagen könnte. Es würde zur Erweiterung und Vervollständigung dieser Seite sicherlich positiv beitragen.

Manfred Bales


Die Moselfränkische Sprache

Die Moselfränkische Sprache wird im Südwesten des deutschen Sprachraumes gesprochen; bekannte Dialekte sind Luxemburgisch, Eifler Platt, Trierer Platt, westliches Saarländisch, Koblenzer Platt und Siegerländisch. Es teilt Merkmale mit dem Ripuarischen im Norden und dem Rheinfränkischen im Osten. Im Alltag ist es vielerorts noch sehr lebendig.

Luxemburgisch ist der einzige hochdeutsche Dialekt, der standardisiert wurde, eine eigene Rechtschreibung hat und sogar Amtssprache Luxemburgs ist. Deshalb sehen viele Autoren Luxemburgisch als eigene Sprache an; es steht den benachbarten Dialekten in Rheinland-Pfalz jedoch so nahe, dass diese Abgrenzung meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt ist.

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